Die Kritiker: «Der Meineidbauer» Suzanne von Borsody spielt in einem TV-Drama, das ganz und gar unauffällig geriet.
Inhalt Nach dem tragischen Tod von Karl Bruckner bricht für seine Verlobte Anna eine Welt zusammen. Ihre letzte Hoffnung ist das Testament ihres Verlobten. In diesem soll er Anna seine Anteile am Bauernhof vererbt haben. Doch das Testament ist verschwunden. Anna ist sich sicher, dass nur Karls Bruder, Franz Bruckner, das Testament geklaut haben kann. Dieser konnte Anna nämlich noch nie leiden und warf ihr immer wieder vor, eine Erbschleicherin zu sein. Nachdem Franz vor Gericht unter Eid geschworen hat, dass es nie ein Testament gab, wird ihm der Hof zugesprochen. Kurz darauf schmeißt er Anna mit ihrer Tochter vom Hof.
Nach zwölf Jahren kehrt Anna in ihren Heimatort zurück, in dem sie immer noch von allen für eine Erbschleicherin gehalten wird. Franz ist mittlerweile Bürgermeister des kleinen Ortes. Seine Angst ist groß, als er erfährt, dass seine verhasste Schwägerin wieder zurück ist, schließlich könnte sie die alten Geschichten wieder aufrollen. Daran ist Anna aber gar nicht interessiert. Sie will einfach nur ihre inzwischen erwachsene Tochter wieder nach Hause holen, die ohne Absprache mit ihrer Mutter einen Job in der alten Heimat angenommen hat. Doch in ihrer alten Heimat kochen die Gefühle in Anna wieder hoch. Als sie dann noch erfährt, dass der ehemalige Knecht des Hofes, Ignatz, plötzlich zu sehr viel Geld kam, wird sie misstrauisch. Kurzerhand entschließt sie sich, zusammen mit dem Dorfpolizisten Josef, Franz endlich zur Rechenschaft zu ziehen und aufzudecken, was damals wirklich passiert ist. Dabei ahnt sie nicht, was Franz alles tut, um sein Geheimnis zu wahren.
Besetzung Suzanne von Borsody («Hanni und Nanni») als Anna Günther Maria Halmer («Alles Chefsache!») als Franz Bruckner Heikko Deutschmann («Engel sucht Liebe») als Josef Max Tidof («Nimm dir dein Leben») als Knecht Ignatz
Kritik Wenn man «Der Meineidbauer» mit einem Wort beschreiben müsste, würde dieses bestimmt „unauffällig“ lauten, denn der Film ist nicht gut, aber auch nicht so richtig schlecht. Am besten lässt sich das anhand der Dialoge erklären: Nach dem Film bleibt kaum ein Dialog im Gedächtnis. So gibt es kein Gespräch, das durch besondere Dramatik oder Intensität glänzen kann. Auf der anderen Seite gibt es aber auch keine Unterhaltung, die durch besondere Klischees behaftet ist, nach denen man am liebsten den Drehbuchautor mit einer Backpfeife abstrafen möchte. Was hingegen auffällt, ist dass «Der Meineidbauer» sein Potenzial nicht wirklich nutzt. Der Film spielt mit dem stilistischen Mittel, dass der Zuschauer von Anfang an weiß, was Sache ist. Leider fehlen aber diese Momente, in denen man diese Überlegenheit spürt. Der Drang danach, am liebsten in den Fernseher zu springen und der Hauptperson zu sagen, dass sie besser nicht zur Polizei gehen soll, weil der Täter doch genau das will, kommt nicht auf. Das ist schade, denn ein Drama dieser Art lebt von genau diesem Gefühl.
Es gibt dann aber doch etwas, was vom Film im Hinterkopf bleibt: Die für Heimatfilme üblichen Kamerafahrten über atemberaubende Landschaften, welche auch in «Der Meineidbauer» wunderschön sind. Leider erinnert man sich aber aus einem anderen Grund an sie. Durch die Musik, die diese Szenen begleitet, hat man mehr das Gefühl in «Der Herr der Ringe», kurz vor der Schlacht um „Gondor“, zu stecken, als in einem Drama aus Österreich. Das diese Szenen somit leicht fehl am Platz wirken, muss hier wohl nicht erklärt werden.
Jetzt kann man sich natürlich die Frage stellen, ob es gut oder schlecht für einen Film ist, wenn er unauffällig im positiven und negativen Sinne zugleich ist. Im Fall von «Der Meineidbauer» ist es wohl eher schlecht, denn auch die Spannung ist nicht wirklich mitreißend. Die Handlung plätschert so vor sich hin, was als nächstes passiert, ist öfter mal abzusehen. Besonders eine der letzten Szenen, in der Anna vor Franz über einen recht steilen Berghang flüchtet, ist nicht nur langweilig inszeniert, sondern führt die Verfolgungsjagd auch noch ad absurdum, in dem sie den Eindruck erweckt, die beiden nicht mehr allzu jungen Figuren würden den Berg sehr schnell erklimmen.
Hier sind wir dann auch schon bei den guten schauspielerischen Leistungen. Mit der Wahl von Suzanne von Borsody als Anna und Heikko Deutschmann als Polizist hat Regisseur Josef Vilsmeaier eine gute Wahl getroffen. Die beiden harmonieren miteinander und schaffen es so, auch ohne große Lovestory die enge Beziehung der beiden Figuren glaubwürdig zu machen. Zudem ist Günther Maria Halmer als jähzorniger und hinterhältiger Franz derjenige, der dem Film die Gefühle verleiht, von denen er noch mehr gebraucht hätte. Dank ihm hat der Zuschauer eine Figur, die er hassen kann. Getreu dem Motto, der Mensch braucht immer einen Schuldigen, macht das auch Spaß.
Ob unauffällig im positiven oder negativen Sinne, «Der Meineidbauer» ist lange kein Meisterwerk, aber ganz verkorkst ist er auch nicht. Das idyllische Österreich und die gute Besetzung retten den Film vor seiner lahmen Handlung, deplatzierten Momenten und der Bedeutungslosigkeit.
«Der Meineidbauer» läuft am 27. September um 20.15 Uhr im Ersten.
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